theater domino zeigt
Grambowskis letzte Rolle
Eine Tragikomödie von Volker Zill
Die Rollen und ihre Besetzung
(in der Reihenfolge ihres Auftritts)
Grambowski, Heimbewohner Eric Lenke
Angi, Pflegefachkraft Irina Schiller
Mika, Aushilfspflegerin Susan Kaross
Doro, Hauswirtschafterin Andrea Huck
Frau Barthala, Heimleiterin Christine Tannert
Caterer, Pfarrer, Raumpflegerin Gero Teufert
Kostüme und Bühne Ensemble
Musik Stephan Schmitt
Technik Adrian Klinger
Grafische Gestaltung Simon Schaffrath
Backstage-Team Alexander, Christoph, Doris, Jakob, Klaus, Manni, Saskia, Simone, Sophie …
Regie Ensemble und Volker Zill
Spieldauer ca. 110 Minuten, eine Pause
Aufführungsrechte bei www.theaterboerse.de, Braunschweig
Das Stück
Grambowski war früher ein echt guter Schauspieler. Heute lebt er im Pflegeheim – dement und seit eineinhalb Jahren verstummt. Doch als die neue Aushilfspflegerin Mika, eine junge, leider erfolglose Schauspielerin, ein verstaubtes Fotoalbum des alten Mannes entdeckt, geschieht das Unglaubliche: Grambowski spricht! Und nicht nur das – er hält sich für Don Quijote. Das ist der weltberühmte Ritter, der die Welt retten will und dabei gegen Windmühlen kämpft – seinerzeit Grambowskis größter Theatererfolg. Mika ergreift die Chance und schlüpft in die Rolle von Sancho, dem Knappen des „Ritters von der traurigen Gestalt“. Ihr Ziel: Sie will den alten Schauspieler zurück auf die Bühne seines Lebens bringen. Ob ihr das gelingen wird?
„Grambowskis letzte Rolle“ ist das zweite abendfüllende Theaterstück für Erwachsene aus der Feder von Volker Zill. Das Stück wurde im Februar 2024 vom Theaterensemble Schattenlichter in Berlin uraufgeführt.
Zusatzinfo: Wenn du wissen willst, wer dieser Grambowski eigentlich ist und wie sein Leben bis dahin verlaufen ist, dann wirst du hier fündig:
www.volker-zill.de/elementor-2449
Don Quijote – das war doch der mit der Windmühle …
Viel mehr wissen wir in der Regel nicht über den Helden aus dem ersten modernen Roman der Weltliteratur.
Der Autor Miguel de Cervantes erzählt darin die Geschichte des idealistischen, aber verwirrten Landadligen Alonso Quijana. Nach der Lektüre etlicher Ritterromane ernennt er sich kurzerhand selbst zum Ritter „Don Quijote“. Zusammen mit seinem treuen Gefährten Sancho zieht der in die Welt, um Abenteuer zu erleben und das Unrecht zu bekämpfen – zu Ehren seiner Angebeteten Dulcinea, die er noch nie gesehen hat. Dabei verwechselt er oft harmlose Dinge mit Bedrohungen, wie zum Beispiel Windmühlen, die er für Riesen hält.
Die Figur des Don Quijote ist komplex und ambivalent. Er ist gleichzeitig ein idealistischer Held und ein tragikomischer Narr. Durch seine Verwirrtheit einerseits und seinen festen Glauben an seine „Ritterlichkeit“ andererseits wurde er zu einer der bedeutendsten und vielschichtigsten Figuren der Literaturgeschichte.
theater domino – wir sind jetzt dreißig!
Oh mein Gott, wie schnell die Zeit vergeht!
Es war 1995, als wir uns mit dem Kammerspiel Krankheit der Jugend von Ferdinand Bruckner in der Kirche der evangelischen Paulusgemeinde erstmals ins Rampenlicht trauten. Zuvor hatten die meisten von uns bereits erste Theatererfahrungen in der Theater AG der Eichendorffschule Kelkheim unter der Regie der legendären Brigitte Hofmeister-Zey gesammelt. Und nun, dem Schulalter teilweise schon deutlich entwachsen, wollten wir weiter zusammen Theater machen. Und so gründeten wir – eine Handvoll theaterbegeisterter junger Menschen – theater domino.
Seitdem haben wir stolze 18 Stücke aus den unterschiedlichsten Genres auf die berüchtigten Bretter, die die Welt bedeuten, gebracht: klassische Tragödien, Komödien, Kammerspiele, szenische Lesungen, Boulevard, Grotesken, Kinder- und Jugendtheaterstücke … – darunter auch einige Eigenproduktionen.
Ohne feste Spielstätte bespielen wir immer wieder neue, manchmal auch außergewöhnliche Orte und Plätze – drinnen wie draußen. So war beispielweise die Raucherwiese der Eichendorffschule Kulisse für unseren Open-Air-Sommernachtstraum (2002). Krankheit der Jugend (1995) präsentierten wir in einer Kirche. Zweimal bespielten wir das Kelkheimer Rathaus: mit Entscheidungen (2005) und mit Oben (2019). Den Gimbacher Hof funktionierten wir 2017 kurzerhand zum Dalles um, und den Besuch der alten Dame (2023) konnte unser Publikum im und rund um den Münsterer Bahnhof miterleben. Unser längstes Theaterprojekt schließlich, den Woyzeck (1998 – 2013), haben wir gefühlt fast überall gespielt.
Unser Markenzeichen ist die Abwechslung. Uns selbst und unser Publikum immer wieder aufs Neue zu überraschen und dabei intelligent zu unterhalten, das war und ist unser Anspruch – und wird es auch in den nächsten 30 Jahren sein!
Publikumsstimmen
„Was war euer persönliches domino-Highlight?“ Diese Frage haben wir euch, unserem treuen Publikum, gestellt. Hier eine kleine Auswahl eurer Antworten:
„Eure Schwarze Komödie war mein Highlight! Das war von Anfang bis zum Schluss witzig, ich habe nur gelacht. Ich fand es auch cool, dass das Licht auf der Bühne immer dann an war, wenn es in der Story eigentlich dunkel war – und andersrum.“
(Nina aus Frankfurt)
„Liebe dominos, herzlichen Glückwunsch zu eurem 30.! Ich gehör‘ ganz klar zum Team Entscheidungen – Summe immer mal wieder Gehst du zum Markt, gehst du zum Zoo, dann quäl dich nicht, nimm Mobi go!“
(Simone aus Fischbach)
„Die besten Glückwünsche zum 30jährigen phänomenalen Theater-Spiel! Von Dramen bis Komödien: Ihr seid super!! Besonders beeindruckt haben mich folgende Stücke: Woyzeck – dass es mitten im Publikum stattfand. Oben – Es war erschreckend, zu was Menschen fähig sind, wenn sie unbedingt etwas haben wollen, und das ohne Rücksicht auf Verluste durchsetzen. (…) De Dalles – Herrlich! Ich habe so viel gelacht über die Situationskomik und das hessische Gebabbel. Der Gimbacher Hof als Spielort war genau passend. (…) Der Besuch der alten Dame – Die Wahrheit aus Dürrenmatts Dramakomödie. Dass (fast) alle Menschen korrumpierbar sind, wenn nur genügend Geld im Spiel ist, ist leider auch heute aktuell, siehe Politik/Wirtschaft usw. Sehr beeindruckt hat mich Christine Tannert in ihrer Rolle der alten Dame. (…) Danke für eure Ausdauer, euer Engagement, eure Talente, die gelungenen Kostümierungen. Macht weiter so!! Ihr seid so gut, dass es unmöglich ist, nicht euer Fan zu sein.“ (Magdalena aus Frankfurt)
„Unglaublich, wie viele Stücke ihr auf die Bühne gebracht habt! (…) Besonders erinnere ich mich an Woyzeck in Hornau, sitzend an Biertischen, mitten im Geschehen. Hervorragend die lokalen Gegebenheiten integriert. Ebenso De Dalles auf dem Gimbi, in hessisch … Ich hab mich in die Zeit zurückgesetzt gefühlt und gesehen, wie die Leute damals gelebt haben könnten auf dem Gimbi. Die Müllerin hab ich noch gut in Erinnerung. Und als drittes tatsächlich Mala und Edek. Da hab ich zugeschaut und war vor allem von Edeks Angst angesteckt. Ich bekam auch Angst. Er war so überzeugend, die Atmosphäre war so bedrohlich für mich als Zuschauer …“ (Annette aus Fischbach)
„Mein Highlight:
Schwül ist es – irgendwie.
Und Mutter ist nicht da.
Toller Mann! Ach, wir Armen!“ (Doris aus Hornau)
„Mich haben am meisten die Stücke Mala und Edek, Oben und Der Besuch der alten Dame berührt. Mala und Edek vom Inhalt und der schauspielerischen Leistung. Das Stück Oben im Kelkheimer Rathaus, dass so zeitgemäß und nah war. Und Der Besuch der alten Dame, das von seinen wechselnden Orten bestimmt wurde. (…) Ich könnte die Reihe noch weiterführen mit dem Woyzeck in Hornau, dem Sommernachtstraum in Münster und das Stück auf dem Gimbi. Mir gefällt die Vielseitigkeit eurer Themen, der Schauspieler*innen und der gewählten Spielorte. Macht unbedingt weiter so!“ (Barbara aus Kelkheim)
„Ja Wahnsinn! 30 Jahre – eine lange Zeit. Bin eben auf Zeitreise gewesen (auf der domino-Webseite. Anm. der Redaktion) und kann feststellen: Ihr habt eine echt tolle Arbeit gemacht. Kompliment!!! (…) Jedes Stück war etwas Besonderes. Gute Erinnerungen habe ich an „Empfänger unbekannt“. Es zeigt gut eure Stärken: das Gespür zu haben, wann was zu welcher Zeit aufzuführen ist und mit welchem Hintergrund – verbunden mit der Kreativität, außergewöhnliche Aufführungsorte zu finden. Freu mich auf die nächsten 30 Jahre!“ (Stefan aus Kelkheim)
„Mein besonderer Bühnen-Moment mit den dominos war, als ich in der Schwarzen Komödie für eine (zu diesem Zeitpunkt noch nicht offiziell) schwangere und sich übergebende Darstellerin sehr spontan eingesprungen bin. Ich war an dem Abend bei Freunden zum Abendessen, als Volker (der Regisseur, Anm. der Redaktion) anrief und mich bat, sofort ins Theater zu kommen. Ich hatte das Stück schon ein paar Mal als Zuschauerin gesehen und kannte ungefähr die Gänge und habe den Text dann einfach vorgelesen. Dass die Rolle beinhaltet, dass Karsten – natürlich in seiner Rolle – mir von hinten an die Brust greift, hat mich dann aber doch überrascht 😅 Der Abend war ein ziemlich großer Spaß!“ (Renata aus Frankfurt)
Und jetzt wünschen wir euch gute Unterhaltung bei Grambowskis letzter Rolle!
Aber nicht einschlafen, okay?
Ein herzliches Dankeschön all unseren Unterstützerinnen und Unterstützern:
Dem Main-Taunus-Kreis und der Gesamtschule Fischbach für die kostenlose Bereitstellung von Räumlichkeiten für Proben und Vorstellungen.
Theater Familie Krause für dies und das.
Dem DRK Kelkheim für ihren „Rollfred“.
All den lieben Menschen, die sich hinter der Bühne beim Bühnenbau, beim Soufflieren, beim Schminken, beim Plakatieren sowie beim Karten- und Getränkeverkauf so tatkräftig engagiert haben.
Und natürlich unseren Familien und Freund*innen, die uns auf vielfältige Weise unterstützt haben.